Thüringer Ehrenamtszertifikat für den Förderverein Schloss Beichlingen e.V.

Thüringer Ehrenamtszertifikat für den Förderverein Schloss Beichlingen e.V.

Zur Tagung der Ortschronisten auf Schloss Beichlingen überreichte der Landrat des Kreises Sömmerda, Herr Harald Henning, dem Förderverein Schloss Beichlingen das Thüringer Ehrenamtszertifikat. Das Landratsamt hatte es beantragt. Für die anwesenden Vereinsmitglieder war dieser Akt eine pure Überraschung. Natürlich freuen wir uns sehr über die Anerkennung unseres Engagements. Vieles wurde gerade im Jubiläumsjahr 2014 ehrenamtlich geleistet, um Schloss Beichlingen würdig zu präsentieren. Viele Vereinsmitglieder und Unterstützer bewiesen auch zu ungewöhnlichen Zeiten hohe Einsatzbereitschaft. Die Gesellschaft tut gut daran, Solches zu würdigen. Ohne derartigen Idealismus würde sie in der rational geprägten Zeit zusehends verarmen. Das ist erkannt. Die Ehrenamtsstiftung und der Freistaat treten für die Förderung dieses uneigennützigen Tuns ein. Ehrenamtliche Tätigkeit beruht auf dem Drang, etwas für die Gesellschaft zu bewirken. Wem dieser eigen ist, der engagiert sich auch ohne Aussicht auf Entlohnung. Es gibt viele Mitbürger, die fragen: „Warum macht ihr das, ihr seid doch schön dumm“? Wir möchten uns nicht egoistisch zurückziehen, nur warten, ob etwas geschieht und sich dann darüber monieren, dass nichts passiert. Seit 1991 besteht der Förderverein Schloss Beichlingen e.V., dem 60 Mitglieder angehören. Ursprünglich gegründet „zur Rettung von Schloss Beichlingen“. Auch damals sagten viele: „Das Schloss ist über 1000 Jahre alt und auch seit 1945 erhalten worden, weshalb müssen sich jetzt die Bürger in einem Verein für seine Rettung einsetzen?“  Heute wissen wir, dass es notwendig war und was der Verein mit ehrenamtlicher Tätigkeit bewirkte. Die historische Bausubstanz des Schlosses ist gerettet. Gäste kommen und lassen sich erklären, was hier war und ist. Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen ziehen Besucher an. Vereinsmitglieder stellen ihre Kraft zur Verfügung und verwirklichen ihre Ideen. Es ist das Bedürfnis zu tun, was sonst keiner tut. Zur Festveranstaltung am 7. November, anlässlich 1000 Jahre Ersterwähnung, sagte Lokalhistoriker Lothar Bechler, der viele Jahre umfangreiche Arbeit im Förderverein leistet: „Vielleicht geht ja auch von dieser altehrwürdigen Anlage eine magische Kraft aus, und sie geht über auf die, die lange genug in diesen Mauern geweilt haben. Manchmal glaube auch ich, diese Kraft zu spüren, vor allem hier, im Hohen Haus.“ Es geht den Aktiven nicht darum, als „geehrt“ zu glänzen, wenn sie sich ohne Vergütung oder über die vereinbarte Zeit hinaus einbringen. Ein übernommenes Ehrenamt ist eine freiwillige Verpflichtung. Die Akteure bleiben auch meist namenlos. Für die Auszeichnung danken wir herzlich. Wir hoffen sehr, dass uns die Förderer und Unterstützer weiter gewogen bleiben. Gern möchten wir auch künftig zum Erhalt dieses Baudenkmals der Spätrenaissance beitragen und die Gemäuer beleben. Wir wünschen uns, dass viele Schlossbesucher weiterhin ihre Zuneigung bekunden, in dem sie gern wieder kommen, um Heimatgeschichte zu erleben.

Dr. W. Ludewig